Veranstaltung am 04.10.2023 „Schleswig-Holstein auf dem Weg in die Klimaneutralität – Teil 1“

Herr Staatssekretär Knuth, Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein, hat die Ziele und Maßnahmen der Landesregierung auf dem Weg in die Klimaneutralität sehr ausführlich dargestellt. Schwerpunkte seines Vortrages waren die Bemühungen des Landes, die EEG-Umlage stark abzusenken und andere Hemmnisse der Energiewende auf Bundes- und Landesebene zu beseitigen. Dies ist bei der EEG-Umlage mittlerweile realisiert. Leider hat Herr Knuth keine Folien mitgebracht und keiner hat mitgeschrieben. Wir werden Herrn Knuth sehr gerne wieder zu einer Veranstaltung einladen.

 

Stadtwerke Flensburg und der Weg zur Klimaneutralität. Dirk Thole, Geschäftsführer Stadtwerke Flensburg GmbH

Herr Dirk Thole, Geschäftsführer Stadtwerke Flensburg GmbH, stellt die konkreten Schritte zur Dekarbonisierung bis zum Jahr 2035 sehr ausführlich vor. Die Stadtwerke Flensburg sind zur Zeit noch der der größte Treibhausgasemittent der Stadt Flensburg. Die Stadtwerke Flensburg haben bereits ein Wärmenetz, an das über 90 % der Haushalte angeschlossen sind. Bezüglich der technischen Umsetzung auf dem Weg in die Klimaneutralität macht man sich auf Seiten der Stadtwerke keine Sorgen. Die beiden GuD Kraftwerksblöcke 12 und 13 sind bereits heute geeignet, um beigemischten Wasserstoff mit zu verbrennen. Eine vollständige Umstellung auf reinen Wasserstoff ist technisch machbar. Die erste Großwärmepumpe soll 2026 in Betrieb gehen. Und das Ende der Strom- und Wärmeerzeugung mit Kohle ist nicht fern.

Die Umstellung des ÖPNV mit batterieelektrischen Bussen macht große Fortschritte, Der neue Betriebshof ist fertig, die Umstellung der Fahrzeugflotte erfolgt ab 2024. Mein Fazit: mit den Stadtwerken Flensburg GmbH wird die Energiewende in Flensburg sehr gut gelingen. Die Weichen zu einem Energiesystem der Zukunft sind richtig gestellt.

 

Schleswig-Holstein auf dem Weg in die Klimaneutralität – Beispiele aus der Region. Reinhard Christiansen, Windpark Ellhöft GmbH & Co.KG.

Herr Reinhard Christiansen, Windpark Ellhöft GmbH & Co.KG, berichtet über starken Zuwachs regenerativer Energien bei Bürgerwindparks und Bürgersolarparks seit Beginn der Aktivitäten im Jahr 2000. Seit 2021 wird Wasserstoff dezentral produziert. Die Nennleistungen der geplanten Solarparks sind erheblich größer als die Nennleistungen der bestehenden Windparks. Die neuen Solaranlagen werden in bestehende Windparks integriert.

Das für 2024 geplante Projekt der Grenzland Bürgerenergie eG in Westre dient der Versorgung der Logistiker in der Region mit grünem Wasserstoff unter Einbindung der 45 MW-Freiflächensolaranlage in der Gemeinde Ellhöft. Für die Herstellung von Wasserstoff für die Mobilität ist ein Elektrolyseur mit einer Nennleistung von 4 MW geplant.

Bei dem für 2024 geplanten Energiepark in Westre soll Wasserstoff dezentral in dem HUB Grenzland Energie mit einem 15 MW Elektrolyseur erzeugt werden. Die Energiezufuhr erfolgt direkt ohne Nutzung des öffentlichen Netzes aus eigenen Erneuerbare-Energie-Anlagen. Der Wasserstoff wird über eine eigene Pipeline in das Netz der Gasunie eingespeist und steht zur direkten stofflichen Verwertung oder zur Beimischung in das Erdgasnetz zur Verfügung. Potentielle Abnehmer des Wasserstoffs sind Blockheizkraftwerke, das Wärmenetz der Stadt Flensburg und Fahrzeugflotten insbesondere des ÖPNVs. Die Koppelprodukte des Elektrolyseurs sind Abwärme und Sauerstoff, die weiter genutzt werden. Mit der Abwärme können Treibhäuser für den Obst und Gemüseanbau beheizt werden. Der Sauerstoff kann für die Aufbereitung von Klärschlamm genutzt werden.